Saarbrücker Zeitung, August 2010 Solveig Lenz-Engel Podiumsdiskussion am Montag, 6. September, in Reden Cornelia Hoffmann-Bethscheider (SPD) will Neunkircher Landrätin werden Als Erste Kreisbeigeordnete ist Cornelia Hoffmann-Bethscheider die Vertreterin des Landrates im Kreis Neunkirchen. Nun will die 42-jährige Sozialdemokratin Nachfolgerin von Rudolf Hinsberger werden. Kreis Neunkirchen. Sie gibt sich optimistisch: Cornelia Hoffmann-Bethscheider rechnet mit einer Wahlbeteiligung von 35 bis 40 Prozent bei der Landrats-Wahl am 19. September. Und damit sich so viele Menschen auf den Weg an die Urnen machen, wirbt sie in ihrem Wahlkampf nicht nur für sich, sondern wird auch nicht müde, den Menschen zu erklären, wie viele wichtige Aufgaben der Landrat mit der Kreisverwaltung für die rund 140 000 Bürger erfüllt. "Mehr miteinander, mehr füreinander, mehr voneinander", auf diese Kurzformel bringt ihr Wahl-Faltblatt das politische Credo der 42-Jährigen. Klar, dass dabei auch das Ehrenamt ein tragende Rolle spielt. Um dieses Bürger-Engagament zu stärken, will sie Projekte wie die Ehrenamtskarte (Vergünstigungen in kommunalen Angeboten und Einrichtungen) ins Laufen bringen. Im Gespräch mit den SZ-Redakteuren beschreibt sie mit viel Eloquenz und Leidenschaft ihr Ziel des "Bürger-Landkreises". Der Mensch soll sich nicht verwaltet fühlen, sondern in seinen Anliegen unterstützt und bei seinen Ansprüchen ernst genommen werden. "Vom 110-Millionen-Haushalt des Kreises fließen 80 Millionen Euro in den Sozialbereich, 20 Millionen ins Schulwesen, das zeigt klar, wo die Schwerpunkte liegen", so Hoffmann-Bethscheider. Dass der Kreis nur rund 500 000 Euro für freiwillige Ausgaben zur Verfügung hat, schreckt die "rote Conny" nicht. Sie präsentiert viele Ideen, wie sich dieses Geld "nachhaltig" anlegen lassen könnte: "Mit den Vereinen könnte beispielsweise jährlich ein Schwerpunkt-Projekt ausgearbeitet werden, das der Kreis finanziert." Sie will nicht mit der Gießkanne verteilen, sondern einzelne Projekte gezielt voran bringen. Was treibt eine Politikerin, die sich schon so lange auf dem landespolitischen Parkett sicher bewegt und zwischendurch auch als ministrabel gehandelt wurde, an, sich wieder "eine Etage tiefer" zu engagieren? Hoffmann-Bethscheider zögert nicht: "Ich will noch mehr selbst gestalten", sieht sie als Landrätin mehr das Heft des Handels in ihrer Hand. Hat sie doch über viele Jahre im Landtag immer die Opposition vertreten. Weil sie eine Politikerin sei, die mit Überzeugung für eine Sache eintritt und sich nicht gerne in Ränkespielen verstrickt, sieht sie im kommunalen Bereich beste Chancen für erfolgreiches Arbeiten. "In den dortigen Gremien werden die meisten Beschlüsse von allen Parteien gemeinsam getragen", hofft sie auf Stärkung ihrer Miteinander-Vision. Bestens unterstützt fühlt sie sich dabei von den Genossen in ihrer Partei, die sie in ihrem strapaziösen Präsenz-Marathon der letzten Monate nie im Stich gelassen hätten. Ihr Wahlkampf-Team um das SPD-Urgestein Friedel Läpple und Sascha Ahnert trage ihre Ziele mit: Den Landkreis voranbringen beispielsweise im Wachstumsmarkt Gesundheit, im Sektor neue Energien und auch beim Tourismus. Dabei setzt Hoffmann-Bethscheider auch auf "Leuchttürme" wie das Neunkircher Musical-Projekt ("die Gebläsehalle muss unbedingt baulich aufgewertet werden") oder den Zukunftsort Reden mit dem Gondwana-Park und der Sommeralm. Dass das Etikett des "Rosenkreises" etwas betulich daherkommt, stört die Kandidatin nicht: "Das ist eine positive Marke und ich möchte die Rosenvereine gerne in ihrer Arbeit unterstützen", sieht sie da keine Konflike. "Tradition und Moderne finden in einem lebendigen Landkreis Neunkirchen ihren Platz". Energie tankt die zierliche Vollblut-Politikerin bei ihrer Beschäftigung mit der japanischen Reiki-Tradition oder beim Yoga. In ihrer Jugend war Cornelia Hoffmann-Bethscheider erfolgreiche Bundesliga-Tischtennisspielerin: Zeit hat sie für dieses Hobby nicht mehr. Geblieben sind aber die Energie und die Angriffslust, die sie in der politischen Diskussion auszeichnen. Kreis Neunkirchen. Am Sonntag, 19. September, ist Wahltag: Es geht im Kreis Neunkirchen um die Position des Landrates als Nachfolger von Rudolf Hinsberger (SPD), der in den Ruhestand geht. Gleichzeitig wird in Schiffweiler ein neuer Bürgermeister gewählt. Bei der Landratswahl gehen zwei Bewerber ins Rennen: Die Sozialdemokratin Cornelia Hoffmann-Bethscheider aus Uchtelfangen und der Christdemokrat Thomas Thiel aus Spiesen. Damit sich die Bewerber gemeinsam den Wählern vorstellen können, veranstalten Saarbrücker Zeitung und Saarländischer Rundfunk am Montag, 6. September, 19 Uhr, eine Podiumsdiskussion. Sie findet im Lampensaal im Zechengebäude am Zukunftsort Reden (ehemalige Grube Reden) in Landsweiler-Reden statt. Die Bürger können dort Fragen stellen oder sie uns vorab über nebenstehenden Coupon oder per Mail zukommen lassen. sl
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